Il barbiere di Siviglia

Inszenierung Musiktheater Vorarlberg

Regie und Fassung: Magdalena Fuchsberger
Künstlerische Leitung: Nikolaus Netzer
Ausstattung: Angelika Daphne Katzinger

Chor und Orchester des Musiktheater Vorarlberg

Figaro: Philippe Spiegel
Rosina: Nina- Maria Edelmann
Graf Almaviva: Byoungnam Hwang
Bartolo: Riccardo di Francesco
Basilio: Till Bleckwedel
Berta: Iris Mangeng
Fiorello: Matthias Haid

Kritiken

‚Musiktheater Vorarlberg rockt Rossini – mit Videoeinspielungen, Luftgitarren-Rock sowie musikalischen Exkursen wird der ‚Barbier von Sevilla‘ zum ergreifenden Ereignis‘

‚ Dass Buffo – Opern einiges zulassen, reizt man beim “ Barbier von Sevilla“ genüsslich aus….man zeigt zwar, dass man in der Lage wäre, die Rezitative am Cembalo zu begleiten, viel lieber lässt man die Protagonisten aber sprechen. Italienisch und zu einer eingespielten Barmusik, was den Stimmen einen besonderen Klang verleiht. Ein Wiegeschritt dazu und der Drive ist da…die Salzburger Regisseurin Magdalena Fuchsberger ist die Urheberin des lustigen Treibens. Dass es im „Barbier“ weniger um Liebe als um Geld geht, hat die Regie dazu verführt, eine Schar von Selbstverliebten auf die Bühne zu schicken…dass die Produktion, in der selbst das „Refugees Welcome“- Plakat an der Wand ein Design-Stück ist, letztlich eine kompakte Rundung erhält, bezeichnet die Qualität des Abends, an dem das Substanzielle durchaus zum Ausdruck kommt…die Figuren, die sich – einem tollen Regieeinfall folgend – gewitzt zu Beginn per Videoeinspielung vorstellen, werden alle sofort greifbar – ein Plus dieses „Barbiers“, der viel Spaß macht…‘

Voarlberger Nachrichten, Christa Dietrich

‚ Einmal mehr hat das Musiktheater Vorarlberg eine fulminante Opernproduktion auf die Bretter der Kulturbühne Ambach gezaubert…es ist eine coole Gesellschaft, die Regisseurin Magdalena Fuchsberger auf die Bühne stellt, in der jeder sich selbst der Nächste ist…bereits im Finale sehen wir, dass Conte Almaviva eine Frau nach der anderen erobert und seine angetraute Rosina im Stich lässt – das ist nur eine Anspielung auf die Folgegeschichte von diesem „Barbier von Sevilla“ von Rossini, die Mozart in seiner Oper “ Die Hochzeit des Figaro“ erzählt. Die andere wäre die Geschichte um Susanna und Figaro, eine wirklich echte Liebe, denn was bei Rossini die Rolle der Berta ist, ist bei Magdalena Fuchsberger die Susanna. Fuchsberger und der Musikalische Leiter der Aufführung, Nikolaus Netzer, haben Eingriffe in die Partitur unternommen, die gewagt sind, aber hinreißend und absolut überzeugend – Rossini hätte seine Freude damit gehabt. So kommen Rezitative in ihrer gewohnten Form mit Parlando und Cembalo kaum vor, sondern es wird gesprochen, italienisch versteht sich, und die Klänge dazu kommen poppig und jazzig vom Band oder von einem Barpianisten. Folglich gibt es auch viel Choreografie, besonders Rosina bewegt sich cool tänzelnd durch den Raum, vor allem wenn es darum geht, jemanden um den Finger zu wickeln. Zusammen mit der modernen Ausstattung von Angelika Daphne Katzinger schafft alles das eine Atmosphäre, die einen in ein südliches Land unserer Zeit versetzt. Korruption und Verstellung sind ebenso selbstverständlich wie starke Emotionen…‘

NEUE Vorarlberger Tageszeitung, Anna Mika

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